Chant
Rotraud Ebert-Rümke
Trommelsession
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Märchen
und Sagen
Kassel; Basel 1952
Nornen
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Holle - die Göttin
Holle-Arbeitskreis gegründet
Am 24.2.14
wurde
in Eschwege auf Einladung von Annette Rath-Beckmann und mit ihrer
Beteiligung der Arbeits-
und Forschungskreis zur Mythologie der
Göttin Holle gegründet.
Gründungsmitglieder
sind Andrea Jakob, Meiningen, Kunsthistorikerin an den Meininger
Museen,
Dr. Karl Kollmann, Historiker und Leiter des Stadtarchivs Eschwege und
Annette Rath-Beckmann, Historikerin, Leitende Bibliotheksdirektorin
i.R., schamanische Lehrerin und Gründerin von UDAGAN - Schule
für matriarchalen Schamanismus.
Neues Mitglied im Arbeits- und Forschungskreis seit Februar 2015 ist
Hildegard von Campe, Bad Karlshafen, Germanistin, Märchen- und
Mythenforscherin.
In
diesem Frühjahr (Mai 2017) ist Frau Dr. Hanna Dose dem
Arbeits-
und Forschungskreis beigetreten. Sie ist Leiterin der
Städtischen
Museen Bad Oeynhausen, insbesondere des von Karl Paetow
gegründeten Deutschen Märchen-
und Wesersagen-Museums.
Die inhaltliche Arbeit besteht
darin, Holle-Orte und -Mythen sowie andere Belege für das
Wirken der Holle als Große Göttin zusammenzutragen,
vergleichend auszuwerten und in den Gesamtzusammenhang der
Holle-Mythologie einzuordnen. Weitere Mitglieder können nach
einstimmigem Beschluß der Gründungsmitglieder
kooptiert werden.
Der Arbeits-
und Forschungskreis zur
Holle-Mythologie führt interessierte BesucherInnen zu
Holle-Orten auf ihrem
Berg. Die Treffen umfassen in der Regel eine kleine Wanderung zu den
speziellen Kultplätzen sowie einen kurzen Vortrag mit
anschließendem Gespräch.
Der Arbeitskreis versteht sich als kulturhistorischer Vermittler einer
lebendigen Göttin Holle-Tradition; Beiträge zu
Holle-Orten,
Holle-Geschichten und Holle-Bräuchen sind willkommen. Sie
werden
gesammelt, archiviert, ausgewertet und veröffentlicht in enger
Koperation mit den BeiträgerInnen. InteressentInnen (gerne
auch
von außerhalb des Werra-Meissner-Kreises) wenden sich bitte
an
mich unter der Mailadresse"rotermilan@email.de"
oder
Tel. (AB)
05504/98138.
»
Zu den Profilen
Vortragsreihe
zum Thema:
"Frau
Holle – die Große Göttin der
Frühzeit"
|
Veranstalter:
Arbeits- und
Forschungskreis zur Holle-Mythologie,
c/o UDAGAN;
Geo-Naturpark
Frau-Holle-Land
Diese Vortragsreihe vermittelt Betrachtungen und Überlegungen
zum Thema aus der Perspektive der (Kultur-)Geschichte, der
Sprachwissenschaft, der Volkskunde und der Archäologie. Ziel
der Vortragsreihe ist es, von verschiedenen Blickwinkeln aus das
gesamte Erscheinungsbild dieser Alten Göttin neu zu erfahren.
Informationen über Terminänderungen und
-ergänzungen erhalten Sie auf den websites www.goettin-holle.de
sowie www.naturparkfrauholle.land.
Weitere Hintergrundinformationen bei Annette Rath-Beckmann, mail@goettin-holle.de
oder Tel. 05504/98138 (AB).
Der Meißner (ursprünglich Weißner) und
sein Umland ist als einer der wichtigsten Kultorte der Göttin
Holle bekannt, deren Ursprünge als all-zuständige
Große Mutter bis in die Jüngere Altsteinzeit
zurückgehen (ca 50.000 Jahre v. u. Z.).
Auch Jacob Grimm wußte bereits, daß die "Frau
Holle" nicht nur in den Märchen vorkommt, die man sich zu
Anfang des
19. Jahrhunderts noch in den Spinnstuben und bürgerlichen
Salons erzählte; er widmete ihr in seiner "Deutschen
Mythologie" einen 20-seitigen Eintrag in dem Kapitel
"Göttinnen".
Die Vortragsreihe hat bereits 2017 begonnen mit der ausgewiesenen
Expertin für den kulturgeschichtlichen, speziell den
mythologischen und spirituellen Hintergrund der "Frau Holle": am 12.
Oktober 2017 hat die international bekannte Philosophin und
Matriarchatsforscherin Dr. Heide Göttner-Abendroth im
Jugenddorf Hoher Meissner einen Vortrag gehalten über "Die
mythische Gestalt der Frau Holle", mit anschließender
Fragestunde.
Am 5. Oktober 2018 folgte der zweite Teil des Vortrags über
"Frau
Holle im Patriarchat". Beide Vorträge wurden am 6. Oktober
2018 in
einem Seminar mit Dr. Heide Göttner- Abendroth vertieft und
diskutiert. Vortrag
als PDF »
Ziel der Vortragsreihe ist es, von verschiedenen
wissenschaftlichen Perspektiven aus das gesamte Erscheinungsbild dieser
Alten Göttin, die auch heute noch auf dem Meissner nicht nur
am Holle-Teich präsent ist, wieder ins Bewußtsein
der Menschen zu bringen, um der für unsere Zeit so dringend
notwendigen Rückverbindung mit der Natur, die unsere
Lebensgrundlage ist, eine neue Tiefe zu geben.
Weitere Informationen auf der Seite
www.goettin-holle.de |
Wichtige
Quellen und Fundorte von Texten und Hinweisen zur
„Holle-Mythologie“ siehe
Artikel rechts
Holle, die Große Göttin Mittel- europas, ist in den
verschiedenen Gegenden, in denen sie heimisch ist, unter
unterschiedlichen Namen
bekannt: Frau Gode,
Frau Herke, Frau Frigg heißt sie im Norden und Nordwesten
Deutschlands, Holle in der Mitte (vom Norden
Baden-Württembergs bis nach Sachsen), Percht oder Berchta im
Süden und in Österreich.
Auch hinter Bertha bzw.
Hertha können wir sie zu Recht vermuten: "Ihr nennt
mich mit tausend Namen" wie es in dem Gedicht von Robin
Morgan heißt.
Überall auf der Welt wurde sie verehrt, und
auch heute noch ist
ihre Anrufung universal:
"Große
Mutter, in der wir leben, weben und uns
gründen:
Von Dir geht alles aus, und zu Dir kehrt alles zurück.
Öffne unsere Herzen an diesem schönen Tag.
Berühre Körper, Seele und Geist.
Begleite uns durch die Tore der Macht:
In Schatten und Sternenlicht; im Feuer,
Das auf die Erde trifft. Im Wind über dem Meer
Und im süßen Kuß des Lebens.
Gesegnet sei unsere Reise."
Aus: T. Thorn
Coyle, Evolutionary Witchcraft,
übers. von Annette
Rath-Beckmann |
Holle,
die Schutzherrin dieser Schule für matriarchalen
Schamanismus,
ist die ...
... Schamanin-Mutter, die die Tochter in die Kunst einweiht wie in der Holle-Mythe
von
Erdschlange: Be-Mutterung,
Unterrichtung, Beschenkung und Einweihung sind die Attribute, die diese
Rolle kennzeichnen.
... Schicksalsherrin und Seherin, die in der Gestalt der 3 Nornen Urd,
Verdandi und Skuld den Lebensfaden spinnt, verwebt und abschneidet.
Wir lernen,
mit
ihren Augen zu sehen:
"Eine
Esche weiß ich, heißt Yggdrasil,
Den Hohen Baum netzt weißer Nebel,
Davon kommt der Tau, der in die Täler fällt.
Immergrün steht er über Urds Brunnen.
Davon kamen Frauen, vielwissende,
Drei aus dem See dort unterm Wipfel.
Urd hieß die eine, die Andere Verdandi.
Sie schnitten Stäbe; Skuld hieß die Dritte.
Sie legten Lose, das Leben bestimmten sie
Den Geschlechtern der Menschen, das Schicksal verbindend" |
Sie unterrichtet uns in der Kunst des Runen-Werfens,
wenn wir uns
im
Ritual mit ihr verbinden:
"Ragnhild
rätselt.
Die Runen raunen
Riesige Räder
Rollige Räuber und
Rote Rinder"
Stabreimmeditation
zur Rune "Raidho/Rit"
von Annette Rath-Beckmann
"Seherin
singt im
Wind,
Säuselt und saust,
Sieg-süchtig, wonn-lüstig, weit-sichtig.
Wiege der Welt, Wald, wogt und wispert.
Wohin? Woher?
Stille. Weite. Wunsch-los"
Stabreimmeditation
zu den Runen "Sunna" und "Wunjo/Wyn"
von Annette
Rath-Beckmann
Holle ist auch
... die Heilerin, die alles wandelt, was sie berührt. Ihre
Heilpflanzen
Holunder und Wacholder
tragen ihren Namen und begleiten durch Rauch
und Trank die matriarchal-schamanischen Heilrituale.
Holle, die Göttin, die alles ist, begegnet uns als
Leben-Tod-Leben-Göttin, die sich im ewigen Kreislauf der Natur
durch Geburt, Sterben und Wiedergeburt und im Zyklus des
Vegetationsjahres offenbar. Sie ist Erde und Himmel, Chaos und Kosmos,
Oben und Unten und fordert und auf, ihr zu vertrauen und uns selbst zu
lieben:
"Höret
die Worte der Sternengöttin, zu deren
Füßen
die Weite des Himmels wie Staub liegt und deren Leib das Universum
umkreist:
Ich, die ich die Schönheit der grünen Erde bin und
die
weiße Mondin unter den Sternen und die Mysterien der Wasser,
Ich rufe Eure Seelen, sich zu erheben und zu mir zu kommen.
Denn ich bin die Seele der Natur, die das Universum lebendig macht.
Aus mir gehen alle Dinge hervor,
Und zu mir müssen sie zurückkehren.
Verehrt mich jauchzenden Herzens, Denn siehe, alle Akte der Liebe und
Freude sind meine Rituale.
Laßt in Euch sein Schönheit und Kraft,
Macht und Mitgefühl, Ehre und Demut,
Heiterkeit und Ehrfurcht.
Und Ihr, die Ihr mich erkennen wollt, wisset,
Daß all Euer Suchen und Sehnen vergeblich sein werden,
Wenn Ihr das Mysterium nicht kennt:
Wenn Ihr das, was Ihr sucht, nicht in Eurem Inneren findet,
Werdet Ihr es im Außen niemals finden.
Denn siehe, ich bin bei Euch gewesen von Anbeginn,
Und ich bin es, zu der Ihr gelangt am Ziel Eures Verlangens"
„Das
Lied der
Sternengöttin“ von Dion Fortune,
überarb. von Starhawk und übers. von Donate
Pahnke-McIntosh |

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Holle-Mythologie
Der
Kunsthistoriker Dr. Karl
Paetow (1903-1992), dem wir einige
wichtige Sammlungen von Holle-Mythen verdanken, gründete 1973
in Bad Oeynhausen das „Deutsche
Märchen- und
Wesersagen- museum“. www.badoeynhausen.de
Es besitzt eine
reizvolle und umfangreiche Auswahl an Büchern und anderen
Medien zum Holle-Thema und vielen weiteren Märchen- und
Sagenmotiven des erweiterten Weserraums. Das Museum wird geleitet von
der Kulturhistorikerin Dr.
Hanna Dose, die neben ihrer eigenen Forschung
gemeinsam mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen intensiv daran
arbeitet, dieses kulturelle Erbe einem breiteren Publikum zu vermitteln.

Ebenfalls in Bad Oeynhausen befindet sich ein weiterer wichtiger
Fundort für unser Holle-Thema: das Stadtarchiv Bad Oeynhausen,
das über insgesamt Archivkartons voller
größtenteils unveröffentlichter Materialien
aus dem Nachlass von Karl
Paetow verfügt und von der Archivarin Stefanie Hillebrand
geleitet wird.
Anfang Februar 2015 habe ich beide Institutionen besucht und dort
gearbeitet, hevorragend betreut von den Verantwortlichen vor Ort.
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Lilith
Lilith
Foto oben:
Abbildung
für November aus dem Kalender "Politeia".
Ursprünge – Matri Arche 2006. "Lilith - Die
große
Göttin", ca. 50 cm hohes Terrakotta-Relief, ca. 2000 v.u.Z.
Region
des heutigen Süd-Irak,
Original in der Sammlung Colonel Norman Coville, Britisches Museum,
London
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Hollsteine
mit Gravur und Wacholder beim Dorf Hollstein südlich
des Meißners
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